Utopiastadt

Stadtentwicklung in Wuppertal

Der denkmalgeschützte ehemalige „Mirker Bahnhof“ in Wuppertal an der Nordbahntrasse, ist heute Keimzelle der „Utopiastadt“ – ein kreativer Stadtteil, als Zentrum für eine neue Art des gesellschaftlichen Austausches.

Der Bahnhof steht seit 1882 unter Denkmalschutz und ist seit 1991 nicht Eigentum der Bahn. Neben dem Bahnhof umfasst das Gelände weitere Räume und umliegende Grundstücke wie  das Gepäckabfertigungsgebäude, die Fußgängerunterführung und die historische Treppenanlage. Die gesamte Gebäudefläche umfasst 2.000 qm, davon ist ungefähr die Hälfte bereits nutzbar. Hinzu kommen weiterel ca. 2.000 qm Außenraum.

Bestandsaufnahme: Coworking-, Agentur- und Atelierräume: ca. 450 qm / Tanzschule: ca. 200 qm / Gastronomie: Café Hutmacher ca. 200 qm / Werkstatt: ca. 100 qm / Stadtrad Fahrradverleih: ca. 50 qm / Garten: ca. 1.000 qm

Aus dem geschichtsträchtigen Gebäude hat sich aus einem lokalen, ein mittlerweile überregionales Kultur- und Kreativquartier entwickelt. Hier wird diskutiert wird, wie die Gesellschaft von morgen aussehen sollte – einiges davon wird realisiert. Ideen entstehen aus dem gemeinsamen Denken und Handeln von Initiativen, Agenturen und aus der vielfältigen Projektarbeit. Die Leitfrage dabei lautet: „Was kann jeder einzelne zur „Utopiastadt“ beitragen?“.

Themen die virulent sind: Kulturarbeit, bürgerschaftliches Engagement, Selbstorganisation, Stadtentwicklung, urbane Ökonomie und Ökologie, politische und kulturelle Mitgestaltung und Kreativwirtschaft.

„Utopiastadt“ wurde 2014 gegründet und löste die 2006 gegründete „Clownfisch“ GbR ab, über deren Website das Projekt präsentiert wird (www.utopiastadt.eu). Utopiastast wurde nach der Übereignung durch die Stadtsparkasse von weiteren Förderern wie „Initiative ergreifen“ (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung) in der Sanierung der Gebäude unterstützt. Sehr viel läuft weiterhin über ehrenamtliche Helfer. Insgesamt ist „Utopiastadt“ mit dem „Forum:Mirke“, einem „Stadtentwicklungssalon“, der für Austausch und die Projektarbeit mit den Anwohnern steht, ein Projekt, das nahezu jeder in Wuppertal kennt und das bis zur Stadtspitze Wertschätzung genießt.

Was ist Utopia(stadt)?

Utopiastadt Wuppertal. Ein Bahnhof von gestern als Labor für die Stadt von morgen. Der Mirker Bahnhof mitten in Wuppertal ist heute „Utopiastadt“. Ein Stadtraum, den engagierte Bürger für die Nachbarschaft erobert haben. Stolz nennen sie ihn einen „kreativen Cluster“, das Zusammenwirken vieler für nicht weniger als die „Initialzündung eines andauernden Kultur- und Gesellschaftskongresses mit Ambitionen und Wirkung“. Eine Keimzelle kreativer Stadtentwicklung. Utopiastadt soll ein Ort sein, an dem an Utopien gearbeitet wird.“

Gerade für uns Designstudenten ist die Unterstützung, durch die zu Verfügung gestellten Räume im Mirker Bahnhof von großer Bedeutung. Für Studierende ist es oftmals ein Problem, Arbeits- oder Atellierräume für einen finanzierbaren Betrag zu bekommen. Coworking Space – für uns wohl das Arbeitsmodell der Zukunft. Ende Juni startete man in den Räumen mit der Ausstellung „Artsides 1.0“, in der junge Künstler aus Wuppertal erstmals ihre Arbeiten präsentieren konnten.

Um das alles kennenzulernen, sind wir von Paradise—Park— aus am 03.07.2018, dorthin gefahren, um uns und auch anderen Besuchern die Frage zu stellen, was wohl mit dem Begriff Utopia gemeint ist und was sie selbst mit einer utopischen Stadt verbinden.

 

„Dass der Bahnhof die Ursprünglichkeit währt.“ / „Ein Zusammenkommen verschiedener Generationen.“ / „Eine Alternative zum normalen Standard.“ / „Das man Ziele hat, das man Wünsche hat.“ / „Das ist ein Ort, an dem sich Menschen wohl fühlen und wo keiner ausgegrenzt wird.“ / „Ich bin hier nicht alleine oder einsam.“ / „Die Utopiastadt ist eine Bereicherung für Wuppertal.“ / „Utopia? Das Wort habe ich oft im Kreuzworträtsel.“ / „Hier wird viel getan, das Gelände bietet sich ja auch dafür an.“ / „Menschen zusammen bringen und sich gegenseitig helfen.“ / „Ein Ort, an dem man seine Utopie verwirklicht.“ / „Ziele und Ideale nach denen man strebt.“ / „Eine gewisse Form des Ansporns.“ / „Etwas, das in der Gegenwart noch nicht realisiert wurde.“ / „Ein Raum, wo alles möglich ist, wo jeder sein kann wie er ist.“ / „Utopia ist eine ideale Welt in der Zukunft.“ / „Ein Zustand, der wünschenswert ist zu erreichen, aber oft nicht erreicht werden kann.“ / „Sammelsurium von Menschen, die versuchen ihr Leben aufregender zu gestalten mit den Mitteln, die sich ihnen bieten.“ / „Die Vorstellung einer schönen Utopie, die auf den ersten Blick sehr schwer umzusetzen ist, aber mit genügend kollektiver Menschenkraft realisierbar wird.“ / „Utopiastadt ist genau das, nur in einem kleineren Kosmos, in einem großen Gebäude“ / „Viel Gesellschaft, viel Kultur, sehr menschennah.“ / „Man merkt schnell, dass das mehr ist als nur Gastro.“ / „Wenn man einmal das Große und Ganze versteht, erfüllt einen das schon ein Teil davon zu sein.“

Utopiastadt konkret:

Utopiastadt ist also ein besonderer Ort in Wuppertal mit vielen verschiedenen, aber wichtigen, Nutzungsmöglichkeiten für die Bürger und Bürgerinnen.  Egal, ob man sich einfach nur ins Café setzen oder ein Fahrrad ausleihen möchte. Das erste, was einem dort auffällt: Jeder ist Willkommen! Schnell wird deutlich, wie vielseitig dieser Ort ist. Regelmäßig werden die Räumlichkeiten für junge Künstler in Form einer Ausstellung zur Verfügung gestellt oder es finden Konzerte statt. Dauerhaft laufen soziale Projekte, zum Beispiel Food Sharing oder Urban Gardening. Dabei erweitert sich das Gelände ständig, um neuen Projekte Platz zu schaffen. Bei zahlreichen monatlichen Diskussionsrunden hat jeder die Möglichkeit sich einzubringen und Ideen zu verwirklichen. Auf die Frage, was man mit der Utopiastadt verbindet und warum man gerne hier her kommt, hatte so gut wie jeder eine Antwort parat. Neugierig geworden? Dann fühlen auch sie sich herzlich eingeladen, bald am Mirker Bahnhof vorbeizukommen.

Projekte

Coworking-Space
Der Begriff Coworking steht mittlerweile nicht mehr nur für ein  »zusammen arbeiten«, sondern ist ein weltweiter Trend und meint damit auch all die positiven Effekte die aus einer solche Arbeitssituation erwachsen- das kann von dem Entstehen neuer Kooperationen bis hin zu der Generierung vollkommen neuer Ideen führen

Knowledge-Lab
Regelmäßiges Treffen zur IT Arbeit zur Unterstützen und Initiierung von  »Open Data«- so wie von Bürgerprojekten. Dies geschieht in Kooperation mit der Stadt Wuppertal und zahlreichen Bürgerinitiativen.

Utopiastadtgarten
»Urbanes Gärtnern«, »Grüne Stadt« oder »Essbare Stadtviertel«. Dahinter verbergen sich lokale Initiativen, gegründet, organisiert und getragen von engagierten Bürgern

Utopiawerkstatt
Hier wird Utopiastadt in ehrenamtlicher Tätigkeit im Grundstückseigenen Werkstattgelände restauriert, ausgebaut und entworfen.

Utopiastadtrad
Kostenloser Fahrradverleih, Instandhaltung von Rädern

Programmübersicht
Utopiastadt ein kreativer Cluster
Video und Chronologie der Entstehung
Utopiastadt: Kultur- und Gesellschaftskongress

 

Anne Kosovac
Patrick Kruse
Jil Pesch

Utopiastadt
Semesterarbeit

Hochschule Düsseldorf
Fachbereich Design
betreut von Prof. Anja Vormann