Chaos, Ordnung, Struktur und Archiv

»Wie weit sind wir Menschen heute in das aktuelle, auch politische, Geschehen involviert, wie lange bleiben wir Betrachter und ab wann entscheiden wir zu agieren? Wie sehr kümmert uns das Heute, wie sehr denken wir noch über das Gestern nach und was ist mit dem Morgen? Materie impliziert Chaos - aber wie frei sind wir und wann und wie gebunden?« Chaos, Ordnung, Struktur und Archiv

Im Rahmen des Photo Weekends haben über 40 Studierende der Peter Behrens School of Arts aus den Kursen von Prof. Mareike Foecking, Nina Ditscheid, Mark Hermenau sowie Anne Müchler und Nico Schmitz unter dem Titel »Chaos, Ordnung, Struktur und Archiv« ihre fotografischen Arbeiten gezeigt und sich mit dem Zeitgeschehen und Phänomenen auf Mikro- und Makroebene beschäftigt.

»In Stein gemeißelte strukturelle Konventionen bilden ein gliederndes System in dem wir uns als Teil dieser Gesellschaftsform befinden. Wie gehen wir individuell, mit den vorhandenen Normen, dem gegebenen Status quo um? Wann befinden wir uns in der Gesellschaft und in welchen Momenten haben wir die Möglichkeit unser Selbst selbst sein zu lassen? Welche Wirkung haben Mechanismen wirtschaftlicher Effizienz oder die Beobachtung, die vor allem von Mitmenschen ausgeübt wird und der wir uns nicht entziehen können?

Diesen Fragen stellt sich Amira Hartmann, verarbeitet geschriebenes in Kombination mit Bildern. Dabei zeigen sich die Worte im modernen Tagebuch einer jungen Generation die ihr selbst im digitalen Raum kultivieren kann, dort wo gesellschaftlich konservative Konventionen nicht greifen können. Zugleich ist dies der Ort an dem die Welt sich den Menschen öffnet, die Vielzahl der Informationen lässt kaum Ruhe. Gegen die Atemnot eines von Informationen, struktureller Konvention und einem veralteten Status quo, erzeugten Spasmus wehrt sich Amira Hartmann mit ihrer direkten Auseinandersetzung der sie umgebenden Gesellschaft.« – Andreas Schubert

Mit der touristischen Situation in Italien hat sich Jasmina Hanf beschäftigt: Die Sehnsucht, die Millionen von Touristen an die gleichen Orte treibt und zu unübersichtlichen Menschenmassen zusammenführt beeinflusst die Reiseziele und die Menschen, die dort leben, von Jahr zu Jahr mehr. Dies führt zu einer schwierigen Situation zwischen Touristen und Einheimischen und beansprucht die Reiseziele jährlich stärker. Das Fotobuch „Italomanie – Massentourismus in Italien“ ist eine dokumentarische Erschließung dieses Phänomens.

Auch Paradise-Park war während des Photo Weekends auf dem Worringer Platz präsent; das Projekt »Arbeit am Paradies« und der von Laura Oldörp und Janna Lichter initiierter Workshop »Worringer Platz« wurden vorgestellt. Seit mehreren Monaten arbeiten Laura Oldörp und Janna Lichter gemeinsam mit Studierenden der HSD und den Anwohnern des Worringer Platz und führen Foto- und Filmworkshops durch. Persönliche Paradiese wurden während der Ausstellung über Sound und Bild um das Glashaus und am Worringer Platz ausgestellt.

Titelbild: Jasmina Hanf

Fotografinnen und Projektinitiatoren in der Reihenfolge wie im Artikel vorgekommen

Amira Hartmann
Lücken füllen
Semesterarbeit
Hochschule Düsseldorf
Fachbereich Design
betreut von Prof. Mareike Foecking

Jasmina Hanf
Italomanie
Abschlussarbeit
Hochschule Düsseldorf
Fachbereich Design
betreut von Prof. Mareike Foecking und
Mark Hermenau

Laura Oldörp und Janna Lichter
»Arbeit am Paradies«
Fachbereich Design, AV Medien
Hochschule Düsseldorf

Weiterführende Links
https://www.behance.net/jhanf

Beitrag von Yohanan Khodr