Gym City

Wie sich Sozialstrukturen- und Milieus der Städte auf die Fitnessstudios projizieren und wie diese als ortslose Mikrokosmen – ohne Klima und Zeit – funktionieren hat Lotte Agger in ihrer fotografischen Arbeit Gym City untersucht.

Durch den Wandel des Freizeitverhalten vieler Menschen in den letzten Jahren und der Tatsache, dass Gesundheit nicht mehr als Abwesenheit von Krankheit verstanden wird, sondern mit positiven Attributen besetzt ist, und damit auf gesellschaftlicher und persönlicher Ebene ein stärkeres Gewicht erfährt, wurde der kommerzielle Fitnessmarkt immer bedeutender. So wird die Fitnessbranche in den Städten sichtbarer und ein breites Spektrum von Discounter- bis zu Edelfitnessstudios bedient das Interesse der Menschen. Die Fitnessstudios werden zu Räumen, die sich als Teil eines wöchentlichen oder täglichen Rhythmus, zu Stressabbau- und Entspannungsorten entwickeln und funktionieren als eine Projektion der Anforderungen der Städte an ihre Bewohner.

Studios, unterschiedlicher Preisklassen, in Bremen, Hamburg und Berlin wurden zum Feld der Untersuchung. Mit längerer Beobachtungszeit wurden die Sportstätten zur Bühne, auf der sich ihre Protagonist_Innen immer wieder (selbst)inszenierten.

Im Februar 2019 wurden die Fotografien im Format 3,3 x 2,2 Meter in der Hochschule für Künste Bremen ausgestellt. Installiert in Lichtschächten und Fluren der Hochschule, eröffnen sie neue Räume und deuten bestehendes um. Eine dreidimensionale Wirkung entsteht und tritt in einen neuen Dialog mit dem Betrachter oder der Betrachterin.

Lotte Agger
Gym City
Seminararbeit

Hochschule für Künste Bremen
Fachbereich Integriertes Design
betreut von Prof. Peter Bialobrzeski

Weiterführende Links
https://www.instagram.com/lottederboss/