Betrug durch Konstruktion

Identität als gesellschaftliches Konstrukt

Entsteht Identität im bloßen Sein oder erst im Denken, Sprechen, Zeigen — in dem Prozess des nach Außen Tragens? Bin ich sichtbar, fassbar, greifbar durch Kategorisierung oder Abgrenzung? Wäre ich freier ohne Form, ohne den Versuch der Formulierung, ohne Fixierung und ohne Definition?

Ich erwische mich bei dem Versuch mein Selbstverständnis —als Frau — zu formulieren, um dieses dann mit erlernten Verhaltensmustern, Bildern und Erwartungshaltungen abzugleichen. Obwohl ich Identität eigentlich als gesellschaftliches Konstrukt, als Repräsentation an der Oberfläche, als Projektionsfläche für Normen und Werte, als Sammlung zugeschriebener Attribute begreife, erscheint mir eine Auseinandersetzung mit der eigenen Positionierung und Haltung unabdingbar. Die bewusste aber ironische Selbstinszenierung beleuchtet herrschende Ordnung und Strukturen kritisch.

Laura Oldörp
Betrug durch Konstruktion
Semesterarbeit

Hochschule Düsseldorf
Fachbereich Design
betreut von Prof. Britta Wandaogo