Im November 2017 besuchten wir im Rahmen einer Exkursion mit dem Thema „Ästhetik des Widerstands“ verschiedene Orte und Initiativen in Hamburg, darunter auch das Gängeviertel. Wir wollten uns informieren, unter welchen Umständen sich Widerstand organisiert und formal manifestier. Was ist am Widerstand ästhetisch? Wie können wir als Designer Formen des Widerstands gestalten und nachhaltig mit unserem Denken, Handeln und unseren Mitteln Strukturen schaffen, um Modelle des „Rechts auf Stadt“ auch auf andere Orte zu übertragen? Wir informierten uns über Gespräche mit Initiatoren, über den Besuch in den Werkstätten und der Auseinandersetzungen mit den verschiedenen Möglichkeiten, mit Gestaltung widerständig zu wirken.
Das Gängeviertel wurde am 22. August 2009 über ein strategisches Zusammenwirken diverser Initiativen mit Kunst- und Kulturschaffenden vor dem Verfall und Abriss bewahrt. Dies durch ein Zusammenlaufen vieler Ausstellungen an einem Tag. Überrascht durch den starken Zustrom der Besucher, verlängerte sich der Aufenthalt der Initiatoren, freunde und Mitwirkenden über die Fortsetzung und den Ausbau kultureller Angebote bis heute. Mitten in einem Geschäftsviertel wurde damit ein Raum geschaffen, der sich gegen die wirtschaftliche Homogenisierung der Innenstädte behauptet und offensichtlich fremd und widerständig Stadt im Sinne von Vielfalt lebt, in dem Stadtentwicklung diskutiert und nach neuen Wegen der Stadtgestaltung gesucht wird. Derzeit verhandeln das Gängeviertel mit der Stadt Hamburg über die Zukunft des Viertels.
Seit dem 22. August 2009 wird hier kontinuierlich ästhetisch Widerstand geleistet, das in Form von Ausstellungen, Konzerte, Partys und Lesungen und auch über räumliche Angebote wie das Angebot von Wohnungen und Ateliers oder aber auch über die zahlreichen Möglichkeiten, die künstlerischen Werkstädten zu besuchen und zu nutzen.
Gängeviertel
Alternative Stadtentwicklung
historisches Gängeviertel
Neustadt SU2, Gängeviertel/Valentinskamp
Patrick Kruse
Gängeviertel
Semesterarbeit
Hochschule Düsseldorf
Fachbereich Design
betreut von Prof. Anja Vormann und
Prof. Britta Wandaogo